Immer wieder begegnet es mir, dass ich gefragt werde, wie basisch ich denn selber lebe. Ob ich nie wieder Kaffee trinke, keinen Alkohol bei einer Feier oder komplett auf Nudeln, Brot & co verzichte. Klare Antwort: NEIN! Auch mit diesem Beitrag möchte ich einmal aufklären, dass das Basenfasten nur eine vorübergehende Ernährungsweise ist. Grundsätzlich bin ich Pescetarierin – ich esse also hauptsächlich vegetarisch und selten mal Fisch dazu. Zweimal im Jahr mache ich etwa 14 Tage lang das Basenfasten und es tut mir wahnsinnig gut. Um diesen LiveChanger auch anderen Menschen zu ermöglichen, biete ich regelmäßig Onlinekurse zum Basenfasten an. Zwischen den Basenfastenzeiten esse ich noch eine Weile basenüberschüssig. Was das ist, erkläre ich gleich.
Während des Basenfastens
Ich bin Basenfasten-Coach und ernähre mich während meiner Basenfastenzeit möglichst zu 100% basisch. Da gibt es dann keinen Kaffee, keinen Alkohol und auch keine Shrimps, Käse oder Ei. Die Liste ließe sich lang weiterführen. Wichtig ist: Während des Basenfastens nehme ich nur Obst, Gemüse, Kartoffeln, Kräuter, gewisse Nüsse und Kräuter zu mir, da diese basisch verstoffwechselt werden. Das Basenfasten an sich dauert nur etwa 14 Tage lang und ich finde, das lässt sich hervorragend aushalten. Zumal ich ja weiß, wie gut es mir bereits nach wenigen Tagen geht.
Ich gebe meinem Körper damit eine wunderbare Grundlage, um wieder gute Nährstoffe aufzunehmen und mich wieder fit zu fühlen. Cellulite wird weniger und das Lipödem erträglicher, Haut und Haare erholen sich und der Darm freut sich! Eine Teilnehmerin sagte mal: „Basenfasten ist so toll, da bringt man ja jede Mahlzeit einzeln weg!“, was eine Anspielung auf die ungewohnt häufige Darmtätigkeit ist. Je älter wir werden, desto träger wird ja auch der Darm.
Die Basenfastenzeit genieße ich sehr, führe dies einmal im Frühjahr und einmal im Herbst durch. Es gibt also auch auch ein „dazwischen“ – und darüber sprechen wir jetzt:
Wie ernähre ich mich nach dem Basenfasten?
Nachdem wir den Körper entsäuert und entgiftet haben, gehen wir in die Aufbauphase. Dabei essen wir weiterhin überwiegend basisch, nehmen aber nach und nach gute Säurebildner hinzu. Das sind beispielsweise Vollkorngetreide, weitere Nusssorten wie Haselnüsse, Pseudogetreide wie Bauchweizen und Amaranth sowie Hülsenfrüchte wie Linsen und Erbsen.
Worin sich Gesundheitsexperten sicher sind ist, dass eine dauerhafte Ernährung nach dem 80:20 Prinzip sehr gesund ist. Dabei isst man 80% basisch verstoffwechelbare Lebensmittel und 20% Säurebildner. Das heißt im Klartext: Wir haben auf dem Teller wesentlich mehr Gemüse als beispielsweise der Anteil von Nudeln in der Mahlzeit ist. Gemüse ist also nicht mehr Beilage, sondern das Hauptgericht! Das beizubehalten wäre grandios.
Wie funktioniert die 80 : 20 Ernährungsmethode?
Wie schon gesagt, sollte das Basenfasten nicht viel länger als 14 Tage bis maximal 4 Wochen durchgeführt werden. Danach braucht der Körper wieder mehr von den guten Säurebildnern wie proteinreiche Hülsenfrüchte, ausgesuchte Milchprodukte und Vollkornprodukte. Das 80:20 Prinzip bedeutet, dass wir 80% basische Lebensmittel und 20% gute Säurebildner zu uns nehmen – diese Methode nennt sich basenüberschüssige Ernährung.
Wir dürfen also wieder Vollkornbrot frühstücken, was manchen während des Basenfastens fehlt, Obwohl ich tatsächlich oft zu hören bekomme, dass die TeilnehmerInnen meiner Basenfastenkurse lieber beim basischen Frühstück bleiben. Das Vollkornbrot mit Guacamole ist jedenfalls eins der ersten Genüsse, die ich mir in der Aufbauphase gönne. Ein leckeres Rezept für Brot in der Aufbauphase findest du hier: Brot ohne Mehl.
Warum ich das Vollkornbrot mit Guacamole esse statt mit Marmelade und Frischkäse hat einen bestimmten Grund: Frischkäse und Marmelade sind beide nicht basisch, Ich hätte also kein bisschen basische Lebensmittel auf dem Teller. Also esse ich das Brot mit viel Guacamole, die rein basisch ist, Darauf macht sich noch Kresse gut und unser Frühstück wird basischer. So planen wir auch alle anderen Mahlzeiten: Mengenmäßig mehr Gemüse als alles andere!
Tellerweise oder tageweise basenüberschüssig?
Ob du nun jeden einzelnen Teller nach Basenüberschuss überprüfen möchtest oder lieber die Bilanz am Ende des Tages ziehst, bleibt dir selbst überlassen. Wenn ich nämlich morgens schon mein basisches Frühstück mit Erdmandeln und Mandelmilch esse und am Abend eine rein basische Gemüsesuppe, dann kann ich quasi beim Mittagessen einige gute Säurebildner mit integrieren. Mittags könnte ich also Vollkornnudeln mit Spinatsoße essen und mein Tag wird somit immer noch basenüberschüssig. Es erfordert eine gewisse Disziplin, damit das auch funktioniert. Zumindest sollte man dafür morgens schon die Mahlzeiten des Tages bis zum Abend durchplanen.
HINWEIS: Du sollst nicht mehr essen als vorher, sondern die basischen Lebensmittel ergänzen mit guten Säurebildnern. Iss nicht über deinen natürlichen Hunger hinaus und denke daran, weiterhin sehr gut zu kauen. Auch die Trinkmenge von 2 – 3 Litern am Tag solltest du beibehalten. Ich bin bei stillem Wasser geblieben, das bekommt mir wesentlich besser.
Wenn der Säure-Basen-Haushalt doch wieder ins Ungleichgewicht kommt
Nach der Aufbauphase esse auch ich wieder ein wenig Fisch, Milchprodukte und Eier. Dann wird am Wochenende vielleicht gefeiert und auch ich esse gerne mal eine Pizza. Solange ich dies allerdings immer wieder ausgleiche, bleibt mein Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht. Gerade jetzt werden einige Feiern nachgeholt, wir sind viel unterwegs und Urlaub hatten wir auch noch. Da achte auch ich nicht immer penibel auf eine basenüberschüssige Ernährung, wohl aber auf überwiegend gesundes Essen. Ausnahmen darf es geben, aber nicht zu oft!
Nach dem Urlaub, einem tollen Großfamilien-Treffen oder anderen Gelegenheiten mache ich gerne mal ein paar Tage lang Basenfasten. Manchmal sind das nur 3 Tage oder auch mal eine Woche, die ich außerhalb meines üblichen Basenfasten-Rhythmus zusätzlich faste. Das bringt meinen Körper wieder auf die gesunde Spur und es geht mir wieder besser. Ich merke es bereits nach wenigen Tagen, wenn ich meinen Körper mit zu vielen Säurebildnern belaste. Wer einmal das Basenfasten konsequent durchgeführt hat, bekommt ein Gefühl dafür, wann man wieder etwas übersäuert und kann gegensteuern. Also auch ich als Basenfasten-Coach achte zwar überwiegend auf gesunde Ernährung, gönne mir aber auch mal ein Stück Kuchen oder ein Glas Wein. Regelmäßig rein basische Tage einzuführen ist in jedem Fall eine wunderbare Idee!
Ich hoffe, du hast hier einen guten Einblick bekommen, wie es nach dem Basenfasten weitergeht und wie ich persönlich mit meiner Ernährung umgehe. Falls du noch Fragen dazu hast, schreibe mir diese gerne in die Kommentare.